Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz

Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz – 5 wirksame Maßnahmen 

Was Arbeitgeber für die mentale Gesundheit ihres Teams tun können

Hand aufs Herz: Vermutlich hat jeder von uns schon einmal das Gefühl gehabt, dass sich mehr und mehr Einflüsse negativ auf die mentale Gesundheit auswirken. Psychische Belastung hat viele Gesichter und unterschiedliche Ursachen. Dass auch die Arbeit heute eine ganze Menge von uns abverlangt, ist zwangsläufig ein Symptom unserer schnelllebigen, digitalisierten Welt. Arbeitgeber können dabei viel für die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz tun, unabhängig von den Unternehmensprozessen. Wichtig ist, Barrieren abzubauen und Hilfsangebote zu machen. 

Ende letztens Jahres zeigten rund 20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland depressive Symptome, die sich als Desinteresse, Niedergeschlagenheit und Lustlosigkeit äußern können. Das zeigen aktuelle Beobachtungen des Robert-Koch-Institutes in der Mental Health Surveillance. Auch das Stichwort “Resilienz” liefert bei Google heute 15,8 Millionen Treffer in 0,3 Sekunden. Der Begriff stammt aus der Psychologie und bezeichnet unter anderem die Fähigkeit, negativen Einflüssen ohne psychische Folgen standzuhalten. 

Mentale Stabilität zählt als die neue Kunst der Fitness. Unter den Neujahrsvorsätzen ist die Anmeldung im Gym nicht mehr die Nummer 1, sondern wurde abgehängt von mehr Meditation, Klarheit und Me-Time. Das hat seine Berechtigung, denn Bewegung ist neben ausreichend Schlaf, gesunder Ernährung, Achtsamkeit und sozialen Beziehungen nur ein Faktor für psychische Gesundheit. 

Neben dem Bewusstsein, das jeder Mensch für sich selbst entwickelt, sind auch Unternehmen in der Pflicht, ihre Mitarbeitenden genau dabei zu unterstützen. Für die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz gibt es viele gute Ideen, was Arbeitgeber für ihr Team tun können. Wir stellen heute die fünf Maßnahmen vor, mit denen wir im Rahmen unseres Gesundheitsprogramms TASfit und in der Präventionsberatung sehr positive Erfahrungen gemacht haben: 

Maßnahme 1: Gefährdungsbeurteilung 2.0 

Die Gefährdungsbeurteilung psychische Gesundheit (GB Psych) ist für Unternehmen laut Arbeitsschutzgesetzt Pflicht, um psychische Belastungen im Job zu identifizieren, geeignete Arbeitsschutzmaßnahmen abzuleiten und deren Wirksamkeit regelmäßig zu überprüfen. Was für viele als „Wohl oder Übel“ rüberkommen mag, ist ein wirksames Mittel für das unternehmerische Gesundheitsmanagement. Unter Beachtung von Datenschutz oder Wunsch nach Anonymität können vielseitige unterschiedliche Methoden ein sehr realistisches Bild des Arbeitsumfeldes aufzeigen und helfen, wirksame Maßnahmen abzuleiten. Wir führen beispielsweise interne Befragungen, externe Analysen, persönliche Gespräche, Workshops und E-Learnings durch, um möglichst viele Mitarbeitende zu erreichen und ein dauerhaftes Programm zu etablieren. 

Maßnahme 2: Mentale Gesundheitsberatung als Teil des BGM 

Jedes betriebliche Gesundheitsmanagement bietet Sportkurse, Gesundheitstage oder Ernährungsangebote. Wir haben schon früh beschlossen unser Angebot durch eine mentale Gesundheitsberatung zu erweitern. Dazu müssen Unternehmen nicht unbedingt ausgebildetes, psychologisches Fachpersonal selbst beschäftigen, sondern können mit geeigneten Institutionen zusammenarbeiten. Zahlreiche Mitarbeitende greifen anonym auf die Experten und Expertinnen unseres Kooperationspartners zu – sowohl für Gespräche im neutralen oder privaten Raum, virtuelle Beratungen oder Spaziergänge. 

Maßnahme 3: Betriebsarztpraxis mit ganzheitlichem Ansatz 

Betriebsärzte dienen Angestellten als Berater in allen gesundheitlichen Fragen. Um auch hier dem Aspekt der mentalen Gesundheit ausreichend Aufmerksamkeit zu geben, arbeiten wir mit einer Artpraxis zusammen, die sich auch auf die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz spezialisiert hat. Über Vortragsreihen, Sprechstunden und Beratungsangebote haben Mitarbeitende so eine zusätzliche Vertrauensperson bei mentalen Belastungen. 

Maßnahme 4: Erste Hilfe für mentale Gesundheit am Arbeitsplatz

Jedes Unternehmen hat Ersthelfer*innen, die im Falle eines Arbeitsunfalls oder medizinischen Notfalls erste Hilfe leisten können – zumindest bei körperlichen Beschwerden. Doch was ist in psychischen Notsituationen zu tun? Wir arbeiten im Kundenservice und damit in einer Branche, die Mitarbeitende zum Teil stark mental fordern kann. Deshalb haben wir mehrere Teammitglieder unterschiedlicher Abteilungen zu MHFA Ersthelfer*innen (Mental Health First Aid) ausbilden lassen. Sie können Betroffene angemessen unterstützen, psychische Gefährdung schnell erkennen und weitere Hilfsangebote vermitteln. 

Maßnahme 5: Mental Health After Work 

Soziale Beziehungen, gute Führung und ein vertrauensvolles, menschliches Miteinander sind auch für die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz elementar. Um das zu fördern, setzen wir schon viele Jahre auf eine angenehme Unternehmenskultur mit Events, Spaß und Kollegialität. Erst vor wenigen Tagen haben wir ein ganz neues AfterWork ausprobiert und interessierte Teammitglieder zu einem Mental Health After Work eingeladen. Unter dem Titel „Die Kunst des achtsamen Loslassens“ haben wir unter Anleitung von Kundenberaterin sowie Achtsamkeits- und Yogatrainerin Stephanie den Ballast des alten Jahres losgelassen, um mit neuer Energie in die kommenden Wochen zu starten. Events wie diese sollten allerdings unbedingt unter erfahrener Anleitung und in einem sehr vertraulichen Rahmen stattfinden.  

Arbeitgeber sollten Angebote machen, je vielseitiger diese sind, desto mehr Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen können sie damit erreichen. Und auch, wenn zu Beginn einige der Maßnahmen nur wenig Anklang im Team finden, lohnt es sich, sie weiter auszuprobieren.  Jede einzelne Person, die man in Bezug auf ihre mentale Gesundheit unterstützen kann, ist die Mühe wert. 

Diskrete Impressionen von unserem AfterWork Event „Die Kunst des achtsamen Loslassens“ 

Mental Health After Work
Mental Health After Work
Mental Health After Work

Training

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