E-Learning in Ihrem Unternehmen – Vor- und Nachteile der digitalen Wissensvermittlung

E-Learning in Ihrem Unternehmen

Vor- und Nachteile der digitalen Wissensvermittlung

E-Learning? Das habe ich doch schon mal gehört…

Stimmt, haben Sie. Auch wenn der Begriff im Zuge der aktuellen, virusbedingten Ausnahmesituation derart hochfrequentiert verwendet wird, dass man meinen könnte, er und auch die damit gemeinte Methodik selbst seien gerade erst erfunden worden, existiert diese Lernform bereits seit langer Zeit und erfreut sich spätestens seit der fortschreitenden Verbreitung des Internets zum Ender der 1990er Jahre hin immer größerer Beliebtheit.

Dies gilt dabei nicht nur für den klassischen Schulunterricht (oder aktuell: das Homeschooling), sondern auch für die Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die längst in der Berufswelt angekommen ist. Das Lernen ist schließlich ein Prozess, welcher uns Zeit unseres Lebens begleitet und gerade im Hinblick auf die heute immer schnellere Entwicklung in sämtlichen Bereichen des beruflichen wie auch privaten Alltags kommen wir alle nicht umhin, Schritt halten zu wollen und auch zu müssen.

Dabei setzen Unternehmen immer häufiger darauf, Ihre Beschäftigten nicht mehr zum „Frontalunterricht“ in engen Räumlichkeiten zu versammeln, sondern ihnen die Lerninhalte in digitalisierter Form zur Verfügung zu stellen und ihnen selbst die Entscheidung zu überlassen, wann und wie sie diese konsumieren. Wie immer gibt es dabei sowohl Licht als auch Schatten und wir wollen heute einmal beide Seiten kurz beleuchten.

Was sind also die größten Vorteile von E-Learning? 

  1. Flexibilität – Ganz klar einer der größten Pluspunkte dieser Lernform. Jeder von uns, der in seinem Unternehmen schon einmal eine Schulung organisieren durfte, weiß um die Schwierigkeit, alle Beteiligten und deren Terminplaner unter einen Hut zu bringen. Und hat man dies einmal vollbracht, steht die benötigte Räumlichkeit ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt nicht zur Verfügung. Solche Herausforderungen entfallen bei der Nutzung von E-Learnings ganz automatisch, da jeder selbst entscheiden kann, wann und wo er sich den Inhalten widmet.
  2. Gleichbleibende Qualität – Im Gegensatz zu klassischem Präsenzunterricht ist die Qualität der Schulung nicht vom Dozenten abhängig. Wir alle lernen schließlich nur so gut, wie es unser Lehrer zulässt. E-Learning macht Sie von diesem Aspekt unabhängig. Der Erfolg hängt nur noch von der Qualität des E-Learning-Programms und den Teilnehmenden ab. 
  3. Der Kostenfaktor – Nicht ganz unbedeutend ist im Rahmen einer Schulung immer die Frage, welche Kosten durch diese entstehen. Auch hier punktet die Methode des E-Learnings. Einmal eingekauft, kann das Tool schließlich beliebig vielen Personen zur Verfügung gestellt werden, während eine Präsenzschulung schon allein durch die Räumlichkeit in ihrer Teilnehmerzahl begrenzt wird. Auch mögliche Kosten für An- und Abfahrt sowie die Vorbereitung und Durchführung der Schulung entfallen.

Diese Aspekte sind allesamt sehr positiv und manch einer mag sich nun fragen, warum nicht immer und überall auf diese Lernmethode gesetzt wird. Doch wie eingangs bereits erwähnt, gibt es natürlich auch beim E-Learning Herausforderungen, die Sie beachten sollten.  

Wo ist der Haken?  

  1. Kein Raum für Fragen – Wo wir eben noch die Unabhängigkeit von einem Dozenten als einen der Pluspunkte herausgestellt haben, kann sich dessen fehlende Präsenz auch nachteilig auswirken. Die Teilnehmenden eines E-Learnings sind meist auf sich allein gestellt und haben keine Möglichkeit, bei Unklarheiten nachzufragen oder sich abzusichern. Dies kann demotivierend wirken und im Falle nicht oder falsch verstandener Lerninhalte auch kontraproduktiv für Ihr Unternehmen sein. 
  2. Motivation – Nicht jeder von uns verfügt über die Motivation und die fachliche Kompetenz, völlig neue Inhalte und Arbeitsweisen selbstständig zu erlernen. Jeder Mensch ist in dieser Hinsicht anders gestrickt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit dieser Lernmethode nicht identifizieren können, werden damit auch keine oder nur geringe Erfolge erzielen. Hinzu kommt, dass ein sicherer Umgang mit dem Computer und den verwendeten Medien unabdingbar ist. Verfügen Ihre Schulungsteilnehmerinnen und Teilnehmer nicht über die entsprechenden Fertigkeiten, wird dies zwangsläufig zu Erfolglosigkeit und damit auch zu Frustration und Demotivation führen.
  3. Aufwand – Ein zuverlässiges E-Learning-System muss professionell implementiert und kontinuierlich betreut werden. Die permanente Erstellung eigener, pädagogisch hochwertiger Inhalte kann für viele Unternehmen zur Herausforderung werden. Zumal nicht jedes Unternehmen die Ressourcen hat, dafür eigene Projekttrainer einzusetzen oder gar eine neue Stelle zu schaffen.  

Was lernen wir schlussendlich daraus? Das E-Learning muss die Präsenzschulung nicht ersetzen, kann aber zu einem Standort unabhängigen Qualitätslevel beitragen. Es bietet die Möglichkeit zu sinnvollen Ergänzungen und kann für Abwechslung innerhalb der Mitarbeiterentwicklung sorgen. Die Investition in ein professionelles E-Learning-System lohnt sich vor allem dann, wenn es im Rahmen der unternehmerischen Entscheidung als Teil des gesamten Weiterbildungskonzeptes gesehen wird. In jedem Fall ist es empfehlenswert, sich bei der Implementierung von einem professionellen Dienstleister unterstützen zu lassen. So stellen Sie sicher, dass das E-Learning nahtlos in ihre Unternehmenskommunikation eingebunden wird, alle technischen Voraussetzungen stimmen und die Erstellung von Lerninhalten didaktisch von professionellen Trainern begleitet wird. Denn wie erfolgreich Sie E-Learning als Methode in Ihrem Unternehmen einsetzen, hängt am Ende immer von der Akzeptanz bei Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab.

Photo by Ashwin Vaswani on Unsplash