Souverän durch die Krise

Vorstand Christian Geyer im Interview

Das Coronavirus hat Anfang 2020 die ganze Welt auf den Kopf gestellt. Während das Thema ein paar Monate zuvor noch komfortabel weit weg war, hat Covid-19 dann im März auch das Leben und Arbeiten in Deutschland grundlegend verändert.

Natürlich hat die Corona-Krise auch Auswirkungen auf die TAS und ihre Arbeitswelt. Während einige Unternehmen eher überfordert sind, meistert die TAS aktuell eher souverän die Krise und kann den Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen aufrecht erhalten. Woran das liegt, haben wir unseren Vorstand Christian Geyer gefragt.

Christian, welche Maßnahmen wurden im Zuge der Corona-Krise getroffen?

Christian: Wir haben bereits sehr zeitig die ersten Entscheidungen dazu getroffen. Wir haben alle Dienstreisen abgesagt und möglichst viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf die Arbeit im Homeoffice umgestellt. Natürlich haben wir sofort die Hygienerichtlinien verschärft, strenge Verhaltensregeln kommuniziert und gemeinsam mit den Mitarbeitern mögliche Risikofaktoren identifiziert. Uns war es besonders wichtig, dass sich von Anfang an jeder einzelne Kollege über seine Verantwortung bewusst ist. Bereits nach kurzer Zeit haben wir es geschafft, über 450 Mitarbeiter(innen) ins Homeoffice zu schicken, was aufgrund unseres hohen Qualitätsanspruches und unserer Datenschutzanforderungen gar nicht so selbstverständlich ist.

Wie konnten all diese Maßnahmen ohne Einschränkungen des Geschäftsbetriebes umgesetzt werden?

Christian: Das Wichtigste in dem Zusammenhang war meiner Meinung nach der Faktor Zeit. Das erste Meeting unseres Krisenstabs hat stattgefunden, als Ende Februar nur wenige bestätigte Fälle in Deutschland bekannt waren. Wir haben sofort Kontakt zu all unseren Kunden aufgenommen und alle notwendigen technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen geschaffen. Wir haben uns nicht erst vorbereitet, sondern direkt umgesetzt. Diese Proaktivität haben unsere Auftraggeber besonders geschätzt. Hinzu kommt, dass wir durch unsere TÜV-Zertifizierungen permanent Risikomanagement betreiben und auf diese Konzepte direkt zurückgreifen konnten. Dass wir all das ohne Einschränkungen des Geschäftsbetriebes hinbekommen haben, ist vor allem unseren TASianern und TASianerinnen zu verdanken, denn das haben wir alle Hand in Hand gemeistert und tun das auch immer noch.

Wie geht es den TASianern und TASianerinnen in dieser Situation?

Christian: Wir bekommen sehr viel positives Feedback von den Kollegen und Kolleginnen. Unsere aktuelle Umfrage zeigt, dass es unserem Team größtenteils gut mit der aktuellen Arbeitssituation geht. Ein großes Thema ist der fehlende persönliche Kontakt. Das ist verständlich, denn wir Menschen brauchen andere Menschen und virtuelle Kommunikationskanäle können das nicht immer aufwiegen. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass alle gesund bleiben und wir Verständnis für jeden einzelnen Mitarbeiter haben. Denn jeder geht anders mit der aktuellen Lage um und jeder hat seine eigenen kleinen Herausforderungen, bei denen wir bestmöglich unterstützen müssen.

Mit Home Schooling und Homeoffice stehen Eltern ja aktuell vor ganz besonderen Herausforderungen. Welche Unterstützung bekommen Eltern bei der TAS in dieser Zeit?

Christian: Wir versuchen Eltern im Moment vor allem mit einer flexiblen Dienstplanung zu unterstützen. Vielen Müttern und Vätern hilft es beispielsweise, eine längere Mittagspause oder Teilschichten zu planen. Außerdem haben wir in unserem Intranet jede Menge Tipps gesammelt, die Eltern beim Unterricht der Kinder unterstützen können. Aktuell haben wir außerdem einen internen Malwettbewerb, um die Eltern auch ein wenig mit Kreativität und Spaß zu unterstützen.

Die TAS wurde mehrfach für Ihre Unternehmenskultur prämiert und ist kurz vor der Corona-Krise zum ARBEITGEBER DES JAHRES 2020 ausgezeichnet worden. Ist denn Unternehmenskultur aktuell überhaupt noch in der Form möglich?

Christian: Wenn die Corona-Krise negative Auswirkungen hat, dann auf unsere Unternehmenskultur, denn die basiert auf dem menschlichen Miteinander. Durch unser Social Intranet haben wir zwar permanent die Möglichkeit zu kommunizieren und miteinander in Kontakt zu treten, aber uns fehlen die Momente von Mensch zu Mensch. Unsere Kultur ist geprägt von Events, Partys und Spaß. Spaß haben wir zwar weiterhin auch auf digitalen Wegen und auch Events wie „Schlag den Chef“ finden nun virtuell statt, aber es wird Zeit, dass wir bald wieder Stammtische im Biergarten machen oder gemeinsam grillen können. Darauf freuen wir uns alle ganz besonders.

Was war bisher die schwierigste Entscheidung in dieser Zeit?

Christian: Am schwierigsten war für mich die Absage unserer Teilnahme an der CCW 2020. Ich kann mich an keine Zeit in der TAS erinnern, in der wir nicht auf der CCW in Berlin waren, schließlich ist sie unsere wichtigste Branchenmesse. Schwierig war es vor allem, weil Ende Februar noch kaum jemand die Lage so ernst genommen hat, wie wir und auch vom Veranstalter keinerlei Reaktionen zu einer möglichen Absage der Messe kamen. Ich fand es sehr schade, dass die gesamte Last dieser Entscheidung auf den Schultern der Aussteller lag. Sobald diese Entscheidung jedoch getroffen war, war ich sehr froh darüber, denn so konnten wir uns vollständig auf das Wohl unserer Mitarbeiter und den Erhalt des Geschäftsbetriebes konzentrieren.

Welche Herausforderungen können deiner Meinung nach im Zuge der Corona-Krise für die TAS noch kommen?

Christian: Am meisten hoffe ich, dass alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weiterhin diese Zeit ohne eine Infektion überstehen und dass unsere Kunden ebenfalls gut durch diese Krise kommen. Wir sehen tagtäglich, dass das nicht für alle Branchen selbstverständlich ist. Wir müssen weiterhin alles dafür tun, dass wir unser Geschäft und das unserer Kunden am Laufen halten. Sobald die Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden, wird es eine Herausforderung Schritt für Schritt zur Normalität zurückzukehren, ohne in Bezug auf den Infektionsschutz nachlässig zu werden. Aber auch das werden wir hinbekommen, wenn wir weiterhin entspannt bleiben und das gut koordinieren.

Was meinst du, welche Learnings nehmen wir aus der Krise mit?

Christian: In unserem Geschäft war das Thema Homeoffice aufgrund der Datenschutzbestimmungen und technischen Anforderungen lange ein nahezu unlösbares Thema. Jetzt erleben unsere Kunden und wir, das es machbar ist und unsere Kundenberater sich dieses Vertrauen verdient haben. Deshalb wünsche ich mir, dass wir die Arbeit zu Hause auf Wunsch unserer Mitarbeiter auch zukünftig in ihre Arbeitswelt integrieren dürfen. Weiterhin nehmen wir die Erkenntnis mit, dass kein Tool der Welt das gemütliche Zusammensein ersetzen kann. Deshalb müssen wir zukünftig noch mehr feiern, sobald wir wieder dürfen 😊 Ich freue mich schon sehr darauf, denn auch in der aktuellen Situation hat sich wieder gezeigt, was für ein cooles Team wir sind!

Vielen Dank für das Interview und natürlich für das gute Krisenmanagement!