Gemeinsam mit der Blutbank des Universitätsklinikums Leipzig haben wir am 21. September 2022 erfolgreich unsere erste Blutspendeaktion durchgeführt. Bei bestem Ausblick über die Stadt konnten insgesamt 21 von 29 freiwilligen Spender*innen ihr Blut spenden und etwas Gutes tun. Die Möglichkeit zur Blutspende stand dabei nicht nur den Mitarbeitenden der TAS zur Verfügung, sondern auch umliegenden Firmen oder Passant*innen.
Warum uns der Blutspendeaktionstag wichtig ist
Besonders seit der Covid19-Pandemie verzeichnen Blutspendeinstitute einen drastischen Rückgang des Spendenaufkommens. Der Blutbedarf ist jedoch weiterhin hoch und die bedarfsgerechte Versorgung von Krankenhäusern stark gefährdet. Dabei ist den meisten Menschen durchaus bewusst, wie wichtig Blutspenden ist – für die Versorgung von Patient*innen bei Operationen, Chemotherapien oder die Herstellung von Arzneimitteln wie Gerinnungspräparaten. Und doch ist die Hürde für die meisten Menschen zu hoch. Zu unsicher sind viele, ob sie überhaupt spenden dürfen. Zu wenig wissen die meisten, wo sie Blut spenden könnten und wie die Spende genau abläuft. Mit dem TAS Blutspendeaktionstag wollen wir regelmäßig genau diese Hürden senken und besonders Erstspender*innen aufklären und motivieren. So ist es uns gestern gelungen, mit 16 Neu- und 5 regelmäßigen Spender*innen insgesamt 10,5 Liter Blut zu spenden – das würde reichen, um 2 Menschen vollständig mit Blut zu versorgen.
Warum Blutspende und Gleichberechtigung sich nicht ausschließen dürfen
Auch wenn wir gestern als Team ein großartiges soziales Engagement geleistet haben, hat Blutspenden für einige unserer Teammitglieder einen bitteren Beigeschmack. Noch immer wird ein Teil unserer engagierten Mitarbeitenden von der Blutspende ausgeschlossen. Schwule und bisexuelle Männer dürfen in Deutschland nur Blut spenden, wenn sie in den letzten vier Monaten keinen neuen und nicht mehr als einen Sexualpartner hatten. Damit wird gleichgeschlechtlicher Sexualverkehr unter Männern grundsätzlich als riskanter bewertet, als heterosexueller Verkehr, unterstreicht auch der Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) zum diesjährigen Weltblutspendetag. Zwar hat es vor einem Jahr eine wichtige Anpassung dieser Regelung geben (zuvor belief sich die Regelung auf 12 Monate), jedoch sei die Diskriminierung weiterhin spürbar. Ein Blick in andere Länder zeigt, dass Blutspende auch ohne Ungleichbehandlung funktionieren kann und ohne auf Sicherheitsstandards zu verzichten. Beispielsweise zieht auch Österreich nach, senkt die Hürden für Blutspenden von homosexuellen Menschen ab Herbst und macht die Regelungen nicht abhängig vom Geschlecht.
Als Unternehmen, dass sich für Vielfalt und Gleichberechtigung einsetzt, wünschen wir uns, dass all unsere Mitarbeitenden die gleichen Chancen haben, wie zukünftig in Österreich. Soziales und gesellschaftliches Engagement und Gleichberechtigung dürfen sich einfach nicht ausschließen. In Zeiten wie diesen, in denen es auf jeden einzelnen Menschen ankommt, der die Welt zum Besseren verändern möchte, wünschen auch wir uns eine faire Behandlung, weniger Pauschalisierung und eine zeitgemäße Betrachtung.
Wir danken allen Mitarbeitenden und Gästen für ihre Blutspende und dem Team der Blutbank Leipzig!
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